Auch in Gastwirtschaften spielte er, und an den Kirmestagen blühte sein Geschäft. In einem bekannten Neunkircher Gasthaus trat er oft als Alleinunterhalter auf, womit er den Gästen Freude machte und dem Gastwirt ein volles Haus brachte.

Da "de Wiham" persönlich anspruchslos und sparsam lebte, gelangte er in seinen alten Tagen noch zu einem bescheidenen Wohlstand. An dem Weg von der Jahnstraße zum Zoo erwarb er ein "Eigenheim", ein in Holzkonstruktion erbautes Behelfsheim mit zwei Räumen, für deren Ordnung und Sauberkeit er selbst sorgte. An dem Holzhaus hatte er Sprüche angebracht, die ihn auch hier als Original kennzeichnen. So hatte er sein Haus mit "Zur Waldeslust" beschriftet. Daneben verriet ein Schild " Klein aber mein" seine Haltung als Lebenskünstler. Über der Tür hatte er einen hölzernen Pferdekopf angebracht, wohl ein Erinnerungsstück aus der Zeit, da er Karussellbesitzer war. An der Tür selbst stand ein warnendes Schild:

"Eintritt polizeilich streng verboten.
Wilhelm Koch - Musiker."

Hier verlebte er seine letzten Lebensjahre in Zufriedenheit, aber immer der Musik mit der Handharmonika zugetan. Am 22. Mai 1956 fand man ihn tot in seinem Heim als Opfer eines unverständlichen Raubmordes, obwohl bei ihm nichts zu suchen und zu finden war. Die polizeilichen Ermittlungen gaben den 19.05.1956 als vermutlichen Totestag an. Trotz dieses tragischen Endes lebt das Original "de Wiham" weiter in der Erinnerung vieler Alt-Neunkircher.

Quelle: Heimatkundliche Plaudereien 3 - Seite 19 + 20
Bernhard Krajewski

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